Simo
Foto by Randy Rocket

Der 1970 in Dresden geborene Simo beginnt in seiner Jugend durch die Hip-Hop-Szene inspiriert, als Graffitisprüher die Hausfassaden seiner Heimatstadt zu bemalen. Die Anfänge seiner Kunst sind damit die illegalen Graffitis in der DDR.

Über Jahre hinweg hat Simo seinen künstlerischen Ausdruck weiterentwickelt und eine außergewöhnliche Bildsprache der naturalistischen Malerei geschaffen. Seine Bilder zeigen abstrakte Formen, Pfeile und Zylinder in bunten Farben, plastisch und detailliert dargestellt. Nun würde man diese Werke auf den ersten Blick für typisch abstrakte Malerei halten; doch das sind sie nicht. Simo ist nicht nur Maler, sondern er baut auch Installationen, teilweise kleinere Objekte und manchmal ganze Räume. Und ebendiese Plastiken bilden die Grundlage seiner Malerei. Diese Bilder greifen eine ausgiebige Auffassung von Kunst und einem Blick auf die Zusammenhänge der unterschiedlichen Darstellungsebenen auf.

Du blickst in einen scheinbar abstrakten Würfel-Kosmos. Rote und orange Pfeile durchschneiden den Raum, landen in weißen Kisten – Sinnbilder jener Momente, in denen wir glauben, alles verstanden zu haben. Doch kaum berührt, lösen sie sich schon wieder ins Offene auf. SIMO malt diesen Schwebezustand fotorealistisch, weil er die Grenze zwischen Begreifen und Weiterfragen sichtbar machen will. Die Kisten sind das Gerüst deiner aktuellen Erkenntnis, die Pfeile treiben dich weiter – genau wie das OZM selbst: Jeder Raum liefert dir Einsichten, nur um dich sofort in das nächste Gedankengebäude zu ziehen. Das Gemälde entstand aus einem echten, begehbaren Würfelraum, den SIMO 2018 im OZM baute und den du heute nur noch hier als Malerei betreten kannst. Sie ist Brücke zwischen dem vergänglichen Original und deiner lebendigen Erinnerung – ein Portal