Plakate aufhängen kann jeder. Sie abhängen und Kunst daraus machen nicht. Dirk Vorndamme, dessen Werke eine Komposition aus Schnitten in Papier und Wasserfarbe sind, schafft es einem allgegenwärtigen Werbemedium nach dessen Tod wieder neues Leben einzuhauchen. Seit Mitte der 1990er-Jahre nutzt er für seine Bilder ein einzigartiges Material: Von der Straße abgerissene, mehrschichtige Plakatwände verarbeitet er zu illustrativen Collagen. Dabei setzt er sich kritisch in einer Paarung von Pop-Art und illustrativem Komik mit unserer Umwelt auseinander und will sowohl Bezug auf die »fiese als auch die kritische Seite der Kunst« nehmen.
Dirk Vorndamme ist sich dabei durchaus bewusst, dass Kunst nicht immer schön und positiv sein kann. Eine Tatsache, die er konstruktiv zu nutzen weiß. Seine Bildwelten sind bevölkert von Skeletten und Knochen, Elemente, welche ihn seit jeher faszinieren. Lange waren die ausgestorbenen Dinosaurier sein Thema, gegenwärtig drehen sich seine Bildszenarien um das Ende der menschlichen Spezies. In seinem ehemaligen Atelier im Hamburger Schanzenviertel entstanden nicht nur Bilder, dort arbeitete er auch an seiner großen Leidenschaft, der Silberschmiedekunst.