Oz Art

Infos zum sechsten Prozesstag vom 03.02.2012

OZ wurde am letzten Prozesstag freigesprochen! Der Sprayer muss im Laufe der nächsten Monate eine Geldstrafe bezahlen, die ihn weniger dazu bringen soll, seine Tags im urbanen Raum zu verteilen. Weiterhin erklärte der Richter, dass durch den verstrichenen Zeitraum der angeblichen Handlungstaten zu viel Zeit vergangen wäre, als dass man ihm alles genau hätte nachweisen können. Zusätzlich sei die Qualität der Zeugenaussagen durch die Zeit teilweise verloren gegangen.
Die Verteidigung hatte zuvor mit der Kunstfreiheit argumentiert, worauf der Richter in seiner Begründung nochmal einging. Kunst sei nach wie vor ein Ausdruck der subjektiven Betrachtung und er würde nicht einschätzen können, ob OZ Tags nun mal Kunst oder Sachbeschädigung (lieber Schmiererei) wären.

Infos zum fünften Prozesstag vom 01.02.2012

Am vorletzten Verhandlungstag wurden zwei Zeugen, beides Polizeibeamte, vernommen.
Der erste Zeuge schilderte, wie er OZ 2008 festgenommen hatte, nachdem dieser von der Hochbahnwache beobachtet wurde, wie er in der Nähe der Saarlandstraße diverse Tags gesprüht haben soll. Jedoch konnte sich der Zeuge nicht genau an die Tags erinnern und hatte auch keinen Wischtest gemacht, um die Frische der Farbe festzustellen. Er konnte aber bestätigen, dass OZ diverse Schürfwunden hatte, u. a. eine am Jochbein.
Die nächste Zeugin berichtete darüber, dass sie OZ am 05.Mai 2008 in der Nähe des Lessingstunnels gesehen hätte. Dabei sei sowohl ihr, als auch ihrem Kollegen aufgefallen, dass OZ sowohl im Tunnel wie auch an Verkehrsschildern mit Farbe gesprüht haben soll. Nur wenige Minuten später forderte die Polizeibeamtin Verstärkung ein und OZ wurde in der Nähe der Brücke festgenommen.
Im weiteren Verhandlungsverlauf wurden Anträge der Verteidigung gestellt. Zwei dieser Anträge wurden schon abgelehnt. Bleibt abzuwarten, was der letzte Verhandlungstag am 03.02 mit sich bringen wird.

Infos zum vierten Prozesstag vom 23.01.2012

Der heutige Prozesstag verlief relativ kurz, da nur zwei Zeugen (Polizeibeamte) angehört wurden. Ähnlich wie am vorherigen Prozesstag sagte der erste Zeuge aus, dass er OZ beobachtet hatte, Nähe Uhlandstr. einen Streumittelbehälter mit dem Tag „DM“ besprüht zu haben. Er befand sich hinter einem Gebüsch, welches ca. 150 m von dem Behälter entfernt war. Der Sachverhalt gegen OZ wurde erst zur Anzeige gebracht, nachdem die beiden Polizeibeamte geprüft hatten, dass sich die Farbe wegwischen lies. Zusätzlich berichtete der Polizeibeamte, dass er OZ nicht genau dabei beobachten konnte, wie dieser das Tag angebracht hätte. Ihm sei lediglich die kreisende Armbewegung von OZ aufgefallen.
Der zweite Zeuge berichtete, dass er den Sprayer nähe Saarlandstr. zuerst dabei beobachtet hatte, wie dieser sowohl eine Gehwegplatte mit einem Kringel, als auch eine Hauswand und einen Hauseingang mit „USP“ besprüht haben soll. Dabei konnte er aber nicht genau sehen, wie OZ am Häusereingang das „USP“- Zeichen getagged haben soll. Erst nachdem er OZ am Hauseingang gestellt hatte erkannte er den stadtbekannten Sprayer und nahm diesen mit auf die Wache.
Der nächste Verhandlungstag ist auf den 01.02. Beginn 09:00 Uhr angesetzt.

Infos zum dritten Prozesstag vom 19.01.2012

Zum dritten Prozesstag waren erneut Polizisten und Mitarbeiter der Hochbahnwache geladen. Die Zeugen berichteten darüber OZ mehrfach an unterschiedlichen U-Bahnhöfen aufgegriffen zu haben. Dabei soll er diverse Verteilerkästen, Brückenmauern oder Ampelmäste besprüht haben. In der ersten Aussage berichtete ein Sicherheitsmitarbeiter darüber, OZ in der Nähe einer Brücke in Barmbek dabei beobachtet zu haben, wie er drei Tags mit der Aufschrift „DFK“ gesprüht haben soll. Dabei wäre er ihm aber, als dieser mit seinem Fahrrad losfuhr nicht gefolgt und hätte die anderen Mitarbeiter der Hochbahnwache kontaktiert, die OZ im Anschluss festnahmen.
In der zweiten Aussage berichtete ein Polizeibeamter darüber, dass er OZ dabei gesehen hätte, wie dieser eine langgezogene Häuserwand als auch Stromverteilerkästen mit „USP“ und „DSF“ besprüht habe. Er konnte nach seinen Aussagen erkennen, dass es sich bei den angebrachten Tags um neue Schriftzeichen an der Häuserwand handeln müsste, da diese einige Tage zuvor neu gestrichen worden war. Bei der Häuserwand hielt es sich um die einer Werbeagentur, die nach Aussage der Chefin alle drei Monate neu gestrichen wird, da dort öfters Graffitis angebracht werden. Ein weiterer Polizeibeamter schilderte einen Vorfall, der sich im April 2011 an der Harburgerstr. abgespielt haben soll. OZ wurde dabei beobachtet, wie er an drei bis vier Pollern mehrere Schriftzeichen sowie einen Smiley anbrachte. Nähe der Binnenalster wurde OZ von den Polizisten festgenommen und auf die Wache gebracht.
OZ USP-2

Bei der vierten Aussage eines Polizisten berichtet dieser, OZ festgenommen zu haben, nach dem dieser an der der Heinrich-Barth- Str. Spiralen und „DFK“ an mehrere Hauswände gesprüht hatte. Dabei waren seine Aussagen eher lückenhaft und er konnte sich nicht mehr daran erinnern, welche Häuser genau mit OZ Tags besprüht worden waren.
Weiterhin berichtete ein Sicherheitsmitarbeiter der Hochbahn, OZ dabei beobachtet zu haben, dass dieser fünf Spiralen an die Alsterakarden mit einem Wachsmalstift gemalt haben soll. Dabei seien ihm die runden Armbewegungen von OZ aufgefallen, den er daraufhin in der Nähe der Sparkasse Jungfernstieg stellte. Die Polizei nahm OZ fest und brachte ihn auf die Wache.
Die sechste Aussage eines Sicherheitsmitarbeiters befasste sich damit, dass OZ an einem Tag zwei Mal beim Sprühen erwischt worden war. Dabei soll er eine Brücke in Barmbek als auch einen Stromkasten mit seinen Tags versehen haben. Der Zeuge ist sich sicher, dass es sich um neue Tags gehandelt haben soll und habe auch mit der Hand getastet, ob die Farbe noch frisch sei.
Ein weiterer Sicherheitsbeamter, der zuletzt vernommen wurde, war ebenfalls an diesem Vorfall beteiligt. Dabei wäre er aber nur bei der Festnahme von OZ dazu gekommen und habe im Anschluss die Fotos der Tags gemacht. Der Zeuge war sich dabei sicher, dass es sich um frische Tags gehandelt haben muss, da er sowohl an den Tags getastet als auch frische Farbe gerochen habe.
Die Brücke, die OZ besprüht haben soll, ist eine ältere Brücke, die sowohl mit Wasserflecken als auch Moss versehen ist.

Der nächste Verhandlungstag findet am 23.01 statt. Dieses Mal beginnt der Prozess um 10:00 Uhr!

Oz OZM Art Space Gallery

Infos zum zweiten Prozesstag vom 18.01.2012

Der Prozess von OZ ging heute in die zweite Runde. Es waren sechs Zeugen geladen, die über den Tag verteilt ihre Aussagen machten.
Bei dem ersten Zeugen handelte es sich um einen Polizisten, der OZ dabei beobachtet hatte, wie er die Tags „ DSF“ & „KN“ an eine Ampel und mehrere Verteilerkästen sprühte. Dabei wurde OZ auf frischer Tat von den Polizisten ertappt. Die Tags, die OZ gesprüht hatte, sollen noch nach Farbe gerochen haben und ließen sich bei Berührung verstreichen. Bisher wurden die Tags, die OZ gesprüht hatte, nicht entfernt.
Bei der zweiten Aussage einer Polizistin erblickte sie mit ihrem Kollegen, OZ in der Nähe von Verteilerkästen und erinnerte sich daran, dass Oz mehrere Tags gesprüht haben soll. OZ wurde nach kurzer Verfolgung von seinem Fahrrad gehoben und zog sich eine Wunde an der Nase zu. Nach der Festnahme sei die Polizisten aber die Orte nicht mehr abgefahren, um sich die angeblich gesprühten Tags anzuschauen.
Im weiteren Verlauf sagte ein Polizist aus, OZ dabei beobachtet und gestellt zu haben, wie er Tags Nähe Rentzelstraße angebracht haben soll. Die Aussagen dieses Polizisten waren eher lückenhaft und er wusste nur, dass er OZ in der Nähe eines Stromkastens gesehen habe, dabei hatte er aber weder die Tags noch Zeichen vor Augen.
Bei dem nächsten Zeugen handelte es sich erneut um einen Polizisten. Dieser war im Mai 2008 auf Zivilstreife unterwegs. Dabei sei ihm OZ Nähe Lessingtunnel, Ecke Harkortstr. aufgefallen, wie er den Tunnel sowie Verkehrsschilder mit den Tags „DSF“, „SMILEY“ und „OZ“ angesprüht haben soll. Er rief zwei weitere Streifwagen zu Hilfe, die OZ am Altonaer Bhf festnahmen. Kurz darauf wurden Fotos von OZ Händen, seiner Bekleidung und den Tags gemacht. Nicht alle Tags wurden auf ihre Frische angetastet.
Als nächster Zeuge wurde erneut ein Polizist befragt. Dieser habe mit seinem Kollegen OZ dabei beobachtet, wie dieser in der Nähe der Saarlandstr. zwei USP- Zeichen an eine Häuserwand sprühte und einen Kringel auf eine Gehwegplatte malte. Der Kollege des Zeugen verfolgte daraufhin OZ zu Fuß, während der Polizist OZ per Auto verfolgte. Nach der Festnahme wurden Fotos von den Tags gemacht. Der Zeuge konnte sich nicht erinnern, wie frisch die Farbe bei der Beweisaufnahme war.
Der letzte Zeuge, ein Polizist, nahm OZ an der Uhlandstr. fest, nachdem er ihn zuvor aus dem Gebüsch beobachtet hatte, wie er einen Streumittelbehälter mit dem Tag „DM“ besprühte“. Der Polizeibeamte erstellte eine Strafanzeige gegen OZ, nachdem er sich vergewissert hatte, ob die Farbe vom Streumittelbehälter zu lösen sei.
Der Prozess von OZ geht morgen um 9 Uhr im Landesgericht Hamburg weiter.

Infos zum Prozesstag vom 12.01.2012

Im Juli 2011 gingen die Anwälte von OZ gegen das Urteil des Amtsgericht Barmbek in Berufung, das ihn für 14 Monate ins Gefängnis bringen sollte. OZ, der wegen Sachbeschädigung in 11 Fällen angeklagt ist, steht seit Donnerstag erneut vor Gericht. Zu Beginn des Prozesses waren sowohl zahlreiche Sympathisanten als auch einige Vertreter der Presse gekommen. Der Richter las noch einmal das letzte Urteil vor, bevor die Anwälte des Künstlers in ihre Verteidigung gehen konnten. Erneut wurde auf das Recht der Kunstfreiheit eingegangen, das OZ zu einem Künstler und nicht zu einem stadtbekannten Sonderling der Schmiererei macht. Für den ersten Prozesstag waren vier Zeugen eingeplant, wovon Drei aussagen durften. Bei der ersten Zeugin handelte es sich um eine Polizistin, die OZ 2008 dabei erwischt haben soll, sein künstlerisches Schaffen  an der Saarlandstr. voran zu treiben. Die Aussagen der Polizistin waren teils lückenhaft, jedoch konnte sie sich an einige Dinge erinnern, die in Verbindung mit dem Künstler gestanden haben sollen. Der zweite Zeuge war ein Mitarbeiter der Hochbahnwache, der OZ dabei erwischt hatte, Schriftzüge mit den Inhalten „RON“ und „DON“ an die Brücke in Barmbek, Ecke Saarlandstr. zu sprühen. Er sagte aus, dass sein Arbeitskollege und er OZ schon aus einer Entfernung von 150m erkannt hatten. Während der Arbeitskollege OZ zu Fuß verfolgte, war der Zeuge im Auto unterwegs, bevor sie den Künstler an einem Park nähe Hellbrookstraße festhielten. Dabei zog sich OZ mehrere Hämatome und Schürfwunden hinzu. Zuletzt wurde ein Polizist vernommen, der über die Kringel an der Alsterakarden berichtete, was aber auch schon mittlerweile vier Jahre her ist. Der Polizist konnte sich nur gering an die Tat von OZ erinnern und hatte mehrere Lücken in seiner Aussage.
An diesem Prozesstag kann über keine klare Tendenz geurteilt werden, wie es für OZ weiter gehen wird. Der Richter hat die Beiordnung für OZ Anwalt Beuth als Pflichtverteidiger aufgehoben, trotzdem bleibt Beuth weiterhin als Wahlverteidiger unentgeltlich bestehen. Bleibt abzuwarten, was der Prozesstag am 18.01. um 9:00 Uhr mit sich bringen wird.

Infos zum Prozessgruppentreffen vom 10.01.2012

Zwei Tage vor Prozessbeginn wurde die Beiordnung für OZ- Anwalt Andreas Beuth aufgehoben. Die Anwaltskanzlei Beuth sieht sich weiterhin in einem finanziellen Engpass in der Verteidigung von dem Künstler, wird ihn aber weiterhin vor Gericht verteidigen. Zur finanziellen Unterstützung der Anwälte ist neben der Ausstellung im OZM eine weitere Veranstaltung geplant. Bislang ist noch unklar, ob diese Veranstaltung im Gängeviertel oder im Centro Sociale stattfinden soll. Weiterhin wird Mitte Januar ein Spendenkonto für OZ erstellt, durch das der Künstler und seine Anwälte unterstützt werden sollen.

Free Oz

Internetseite OZ- Artist

Weitere Prozesstermine:

-*12.01.2012- 9.00 Uhr*
-*18. und 19.1.2012- 9.00 Uhr*
-*23.01.2012- 10.00 Uhr*
-*01.02.2012- 9.00 Uhr*
-*03.02.2012- 9.00 Uhr*

Chronik der Verurteilung und Haftstrafen

1986- Erstmalige Verurteilung wegen Sachbeschädigung, Amtsgericht Flensburg
1992- Gericht verhängt zum ersten Mal eine Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird
1997- Ein Jahr Haft durch die Verurteilung des Hamburger Gerichts
1998- Verurteilung zu zwei Jahren Haft
1999- 21 Monate Haft
2004- Verurteilung zu drei Jahren Haft
2007- Erneute Verurteilung zu fünf Monaten Gefängnisstrafe
Seit Februar 2011 steht OZ erneut vor Gericht und muss sich Vorwürfen der Sachbeschädigung zwischen 2008 und 2010 vor dem Gericht Hamburg stellen
2011- Verurteilung zu einem Jahr und zwei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil wurden im August 2011 Berufung eingelegt.

Interneteinträge über OZ


MOPO – Ist das Kunst? Die verrückte Welt des Sprayers OZ

Bild – Höhere Haftstrafe für OZ gefordert
NDR.de – OZ muss nicht wieder hinter Gitter
Stern – Hamburger Sprayer OZ: OZilierend

MOPO – Geldstrafe statt Haft: Milde Strafe für Sprayer OZ

Hamburger Abendblatt – Nur Geldstrafe: Sprayer „OZ“ bleibt auf freiem Fuß
Schleswig- Holsteinischer Zeitungsverlag – Sprayer OZ kommt mit Geldstrafe davon
Flash Back – Graffiti: Interview mit Hamburger Sprayer OZ

 Freiraum für OZ! – Freispruch für OZ
Hamburger Abendblatt- Graffiti Sprayer „OZ“: Er kann nicht aufhören (19.01.2012)

Stern – Sprayer „OZ“ muss sich vor Gericht verantworten (13.01.2012)
Süddeutsche – Graffiti Sprayer OZ wieder vor Gericht (13.01.2012)

Welt – Graffiti- Ikone lässt sich nicht abschrecken (13.01.2012)

Hamburger Abendblatt – Graffiti- Sprayer „OZ“ steht wieder vor Gericht (12.01.2012)

MOPO – Hamburgs bekanntester Sprayer kämpft um Freispruch (12.01.2012)

NDR – Graffiti- Sprayer „OZ“ erneut vor Gericht (12.01.2012)

Wikipediaeintrag-OZ /Sprayer (28.12.2011)
Welt- Die Entzauberung von OZ: Gericht schickt Sprayer in Haft (30.07.2011)

N-TV-OZ muss wieder ins Gefängnis ( 27.07.2011)
NDR- Graffiti Sprayer OZ muss hinter Gitter (29.07.2011)
Bild-Graffiti Oldie OZ muss mal wieder hinter Gitter (29.07.2011)
Süddeutsche Zeitung-Er konnte es nicht lassen (29.07.2011)
Hamburger Abendblatt- OZ-gesprüht! Polizei fasst Hamburgs schlimmsten Sprayer (29.07.2011)
Hamburger Abendblatt-Sprayer OZ- Er hat es schon wieder getan (29.07.2011)
Hamburger Morgen Post- Sprayer OZ muss wieder in den Knast (29.07.2011)
Süddeutsche Zeitung- Wenn Banksy hier wäre (27.07.2011)
Taz- Sprayen gegen den Kommerz (13.07.2011)
Berliner Zeitung- Ein Podium für den Sprayer OZ (21.03.2011)
Hamburger Abendblatt- Ein Tag im Zeichen des Oldie- Sprayer OZ (04.02.2011)
Spiegel Online- Der Zauber von OZ (03.02.2011)
Hamburger Morgen Post- Wie viel Kunst steckt in OZ? (29.01.2011)