Trainwriter.AI
Im OZM haben wir uns gefragt, wie wir das unglaubliche Potential der künstlichen Intelligenz nutzen können, um noch mehr Menschen den Tag mit Urban Art und Graffiti zu verschönern. Dabei sind verschiedene Projekte herausgekommen. Das Projekt, das wir hier vorstellen, entstand in Kooperation mit Birds on Mars.
Das Projekt zeigt Künstlicher Intelligenz (AI) erzeugte Kunst (Art) auf einem Container. Die Interaktivität war ein unbedingtes Muss für das Projekt, da wir die Betrachter*Innen in das Kunstwerk integrieren wollten. Die Kunst soll aus dem Bestehenden in der Interaktion mit dem Betrachter*Innen etwas Neues erschaffen.
Das Bestehende setzt sich hier aus einer Auswahl von Werken der Künstler DAIM, Darco FBI, Loomit und Oz zusammen. Wie ein winziger Teil dessen aussieht, was die KI erschafft, seht ihr auf diesem Video, indem die KI Bilder aus zufälligen Eingaben erzeugt.
Die Kreativität wird durch KI realisiert, die aus dem Bestehenden neue Interpretationen erzeugt und dabei die Urbanität in ihrer Umgebung dynamisch mit integriert. Ermöglicht wird dies durch die Fähigkeit der KI, Menschen, Autos und Züge auf Videos zu erfassen und als Eingabe im kreativen Prozess zu verwenden. Anstelle einer zufälligen Eingabe wird die Aktivität der urbanen Umgebung als Eingabe verwendet. Um die Interaktion noch deutlicher zu machen, werden Teile der Umgebung direkt in das Kunstwerk integriert. Auf diese Weise entsteht eine Interaktivität des Kunstwerks ContAInArt mit seiner Umgebung. Wie das aussehen könnte, seht ihr an diesen Videos.
Warum ein Container? Neben den praktischen Vorzügen eines Containers – er ist transportabel, robust, stapelbar und die gesamte Technik lässt sich in ihm unterbringen – ist der Container einfach in der Wahrnehmung präsent. Probiert es einmal aus und stellt euch stattdessen einen flachen LED-Screen oder eine Leinwand auf dem Dach des OZM, oder an anderen Orten vor, an denen der Container stehen könnte.
Der Trainwriter.AI Container soll planmäßig auf dem Dach über den 5. Stock des OZMs stehen, wo er täglich bis zu 150.000 Fahrgästen der S-Bahn den Tag verschönern soll.
Auf dem Dach steht er jetzt schon in unserer Simulation, wo das ganze System bereits vollständig lauffähig ist. Eine kleine Version des Containers bauen wir gerade mit unserem 3D-Drucker. Parallel dazu arbeiten wir an einem Dummy in Originalgröße, um mit verschiedenen Display-Optionen zu experimentieren und die optimale Darstellungstechnik zu finden.
Für die Realisierung des Displays mit 17280 Leuchtelementen aus LEDs und PingPong Bällen konnten wir die Unterstützung des Makers und Youtubers bitluni gewinnen. Nach seinen Projekten LED-Wand v1, v2 und v3 wird dies sozusagen LED-Wand v4.
Mit OZMAI haben wir die Möglichkeit von den besten zu lernen. Einerseits sind da die Programmierer* innen die mit ihren Ideen neue Wege gehen und dann natürlich die Künstler DAIM, Darco, Loomit und Oz. Welche in der Kunst des Graffitis wahre Meister sind, da sie über Jahrzehnte hinweg einen unverwechselbaren eigenen Stil entwickeln, der jeden von ihnen zur Legende macht.
Dieser Ort des OZM HAMMERBROOKLYN Hamburg könnte nicht besser gewählt sein, es findet sich kaum ein anderer Ort welcher ebendiese Art von Urbanität vermitteln kann.
In der auf KI-Beratung spezialisierten Firma Birds on Mars sind Künstliche Intelligenz und Kreativität besonders eng verknüpft. Der Name passt zu der Gemeinschaft von findigen Spezialisten, die vor dem KI-Boom von vielen vermutlich als einen Haufen schräger Vögel bezeichnet worden wären. Aus der wilden Zeit der KI haben sie sich die Kreativität und Freiheit mitgenommen, einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Arbeitszeit in die Integration von Künstlicher Intelligenz in soziale und künstlerische Projekte zu investieren.
birdsonmars.com
Der Maker und erfolgreiche Youtuber bitluni ist in der Makerszene für seine enthusiastische Umsetzung von abgefahrenen Projekten bekannt. Mit unglaublicher Energie löst der Tüftler dabei praktische Automatisierungsaufgaben oder setzt verrückte Projekte konsequent um. Dabei schafft er es erstaunliche Ergebnisse mit minimalem Aufwand an Hardware, maximalem Einsatz von intelligenter Kreativität und einer gehörigen Prise Nerd-Humor zu erzielen. Nachdem wir die Videos von bitluni’s LED-Walls in Version 1-3 gesehen hatten, wussten wir, dass er sich die Herausforderung eine Version 4 zu bauen nicht entgehen lassen würde.
Wo wäre die digitale Welt heute ohne die 3D-Graffiti Sprayer* innen? Diese Frage lässt sich zum Glück nicht mehr zweifelsfrei lösen, aber ich bin mir sicher DAIM hat einiges dazu beigetragen, dass die Sehgewohnheiten manche Programmierer* innen sich veränderten. Bevor Computer die Möglichkeit hatten, großflächige dreidimensionale Werke zu erschaffen, malte sie DAIM schon an die Wände. Daher ist er zu Recht eine Legende und eine große Inspiration. Nun kommen all diese Welten zusammen, die Dekonstruktion wird zur Symbiose und schärft den Blick alle Beteiligten für das Wesentliche.
Loomit ist ein Saurier und zugleich Welt weit gereister Graffiti-Sprayer der nicht nur eine Unmenge an Mauern bemalt hat. Als kleiner Junge schaffte er die erste Schlagzeile durch Graffiti in Deutschland zu verursachen. Dabei dachte er sich, wenn das so einfach ist, dann bleibe ich doch dabei.
Unsere Realität bietet immer denselben Horizont auf der gleichen Höhe, doch die malerische Wirklichkeit Loomits zeigt multiple Welten, welche wir nie erblicken könnten, ohne seine künstlerische Fähigkeit eben dieses Unvorstellbare zu malen.
Oz ist eine absolute Graffiti-Legende nicht nur sein Leben war spektakulär, auch sein Tod. Er hat aus der ganzen Stadt ein Kunstwerk gemacht und eine unglaubliche Vielzahl an Zeichen und Bildern in städtischen Raum hinterlassen. Mit seinen Werken, welche er in seiner letzten Ausstellungen im OZM malte, lassen sich komplexe Netzwerkstrukturen als auch Grundsätze von künstlicher Intelligenz präzise erklären. Seine Bilder, welche zwischen Mikro und Makrokosmos Strukturen komplexen Symbiosen verdeutlichen können, bieten eine Diversität der Interpretation, sind dabei aber immer schlichtweg grandios.
Als kleiner Junge fing Draco Karate an und mit 18 war er dann ein Schwarzgurt. Dementsprechend malt er im Stil der informellen Malerei, es geht um Gestik und vollen Körpereinsatz. Beim Sprühen mit Sprühdose kommt der Sprayer nicht mit dem Untergrund der Wand in Kontakt. Der Körper führt und der Geist folgt, so hat er seinen unverwechselbaren Stil geprägt. Entartete Buchstaben bis hin zur Unkenntlichkeit, wir wissen nicht mehr in welchem Alphabet er unterwegs ist. Es ist die Poesie des Lebens und der Rhythmus der Stadt, welchem seinen Werken Ausdruck verleiht.
Wenn euch unser Projekt gefällt, könnt ihr es hier mit einer Spende unterstützen, oder ihr wartet auf unseren Kickstarter Launch. Beim Kickstarter Launch gibt’s natürlich verschiedene Goodies, von eurem Namen als Tag auf dem Container über Shirts und Hoodies bis zum Miniaturmodell des Containers wird für unsere Supporter einiges dabei sein.